Aug. 16
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Yahoo gibt 20 Jahre nach seiner Gründung die Eigenständigkeit auf. Der ehemalige Internetstar geht offenbar an den Telekommunikationskonzern Verizon. Der Kaufpreis liegt Medienberichten zufolge bei knapp fünf Milliarden Dollar.
Der Wettstreit, wer den angeschlagenen Internetpionier Yahoo übernehmen wird, ist offenbar zu Ende. Nach Medienberichten erhielt der Telekommunikationskonzern Verizon den Zuschlag. Das Unternehmen wird bereits seit einiger Zeit als Favorit bei der Übernahme von Yahoo gehandelt und werde nun dessen Kerngeschäft übernehmen. Auch zahlreiche Immobilien, die Yahoo gehören, seien Bestandteil des Übernahmepakets. Der Kaufpreis liegt demzufolge bei 4,8 Milliarden Dollar. Bereits am Montag, so melden sowohl das „Wall Street Journal“ wie auch „Bloomberg“ einvernehmlich, sei damit zu rechnen, dass der Deal offiziell gemacht werden solle.
Damit endet nun eine monatelange Bieterschlacht um Yahoo, bei der Verizon schon früh als heißer Anwärter für den Zuschlag gehandelt wurde. Yahoo hatte sich zuvor selbst zum Verkauf angeboten, nachdem es nicht gelungen war, die Anteile, die das Unternehmen an der chinesischen Internetplattform Alibaba hält, steuerfrei veräußern zu können. Die Abspaltung von Alibaba sollte vor allem den Aktionären zu Gute kommen.
Diese Anteile an Alibaba werden nach der Abspaltung weiter beim bisherigen Unternehmen verbleiben und derzeit mit einem Wert von etwa 40 Milliarden Dollar taxiert. Doch nicht nur beim Verkauf der Anteile der chinesischen Plattform war Yahoo bislang wenig erfolgreich. Auch bei der Besetzung der Geschäftsführung hatte man kein gutes Händchen. Nach zahllosen erfolglosen Versuchen ihrer Vorgänger scheiterte zuletzt auch die von Google kommende Marissa Mayer, das Ruder bei Yahoo noch herumreißen zu können. Ihr Versuch, das mediale Angebot auszubauen und mit dem Kauf der Blog-Plattform Tumblr wieder jüngere User für Yahoo zu begeistern, scheiterte. Der Netto-Werbeerlös ging allein im vergangenen Jahr um ein Fünftel zurück. Online-Werbung ist aber die wichtigste Erlösquelle von Unternehmen wie Facebook, Google oder eben auch Yahoo.
Verizon plant nun offenbar, Yahoo alsbald mit der Internetsparte von AOL zusammenzulegen, um so wieder ein wettbewerbsfähiges Unternehmen aufzustellen, mit dem man wieder gegen Wettbewerber wie Facebook oder Google beim Kampf um Online-Werbung bestehen könne.